Carl Zuckmayer, Herr über Leben und Tod (1938)
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Sie aber wusste um die Unbarmherzigkeit jeder Lust und jeder irdischen Erfüllung, die stets mit dem Verzicht und den Leiden der anderen, der Unerfüllten, der Verstoßenenen und Verlassenen, gebüßt wird.
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Jede Frau, die einmal entbunden hat, kennt jene Ur-Angst, die kurz vor der Entbindung in glutheißen Wellen aufsteigt: das lebendige Wesen, das sich ihr nun entringen werde, könne irgendwie "nicht in Ordnung" sein, - kein richtiges zu Ende geformtes Menschenkind , - kein gelungenes Abbild des Schöpfers oder Vaters.
Carl Zuckmayer, Herr über Leben und Tod (1938)
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Die beiden Sätze, die zwischen ihnen gefallen waren, klafften wie ein Abgrund voll Verzweiflung: auf einmal waren sie, - gleich allen anderen, die sich lieben, - zwei Menschen mit ihrem ewigen Unterschied und ihren abgespaltenen kleinen Leben, - statt einer einzigen göttlich vollkommenen Einheit, - zwei Menschen, die sich erfühlt und erkannt hatten, wie nie zwei andere sonst, - und dennoch nichts und gar nichts voneinander wussten, so dass schon die leiseste Frage nach der Wirklichkeit ihres Daseins voll ungelöster und unlösbarer Rätsel wäre und ihren Trauim zerspellen und zu Tod bringen müsste? Gab es denn kein Verweilen auf dem Gipfel des Glücks?
Carl Zuckmayer, Herr über Leben und Tod (1938)
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Religion ist eine ethische Bindung, - und ein soziales Machtmittel. Sie ist ein Amalgam aus Vernunft und Mystik, dahinter sich geheimes Urwissen des Menschengeschlechtes verbirgt. Sie ist eine Maske der Weisheit, eine schützende vielleicht, - aber mit Erkenntnis, der Wissenschaft, mit Medizin hat sie nichts zu tun.
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Warum trennen Sie immer, ... , wo es zu binden gilt? Alles ist Religion, - was unserem göttlichen Drange, was der Verantwortung unseres Herzens entspringt!
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"Der Partner des Arztes ..., - dem er die Partie abzugewinnen hat, - ist das menschliche Leiden. ... Aber dazu gehört wohl eine besonbesondere Art der Liebe." - "Liebe zu den Menschen - oder zur Erkenntnis?" - "Wie will man das trennen?"... "Das muss man trennen!"
Carl Zuckmayer, Herr über Leben und Tod (1938)
Verschenken kann man nur - aus Liebe. Sonst ist es wertlos.
Carl Zuckmayer, Herr über Leben und Tod (1938)
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Auch Frau zu sein, ist ein Beruf, und jeder Beruf verlangt seine Opfer. Aber eine Frau, die ihr Haus verlässt, ist von den Menschen verachtet, von den Eltern verstoßen, von Gott verdammt.
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Was liebt der Künstler? ... Seine erdachten Geschöpfe. Seine Vorstellung von der Welt. Nicht ihre kleine, armselige immer abhängige jedem Wandel unterworfene Wirklichkeit. Liebe - im schöpferischen Sinn - ist eine überpersönliche, eine ebenso zeugende wie vernichtende Kraft, sie steht in einer höheren Kategorie als unsre schwankenden Gefühle und kennt weder Furcht noch Mitleid.
Carl Zuckmayer, Herr über Leben und Tod (1938)
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Glauben Sie ... ein Künstler könne groß werden, der seine Geschöpfe nicht liebt?
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Das Leid der Menschen heißt Einsamkeit.
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