Volker Klüpfel & Michael Kobr, Milchgeld (2005)
Ich versuche zu verstehen, was die Leute wirklich wollen, und helfe ihnen, es dann auch zu tun. Das bedeutet beraten. Wenn jemand den Bruch will, helfe ich ihm. Wenn er ihn am nächsten Tag kitten will, helfe ich ihm auch.
Fred Vargas, Fliehe weit und schnell (2003)
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Werfen Sie jemandem vor, er sei blöd, und er wird Ihnen antworten, dass er stolz darauf ist. Ein gewöhnlicher Verteidigungsreflex, ganz unabhängig vom Gegenstand des Vorwurfs.
Fred Vargas, Fliehe weit und schnell (2003)
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Ohne die Vertreter der Polizei beschuldigen zu wollen, heute genau wie damals die Tatsachen zu verfälschen, um die Wahrheit zu verschleiern, mag dieser kleine historische Rückblick dazu beitragen, die Bürger daran zu erinnern, dass der Staat seine eigene Wahrheit hat, die die Wahrheit nicht kennt, und dass er sich zu allen Zeiten auf die Kunst der Verheimlichung verstanden hat.
Fred Vargas, Fliehe weit und schnell (2003)
Wer Quote säht, wird Panik ernten.
Fred Vargas, Fliehe weit und schnell (2003)
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Es gab Leute auf Erden, die Unmengen von unglaublichen Dingen wussten. Die erst in der Schule zugehört und anschließend weiter kesselwagenweise Kenntnisse eingefahren hatten. Kenntnisse von einer anderen Welt. Leute, die ihr Leben mit Geschichten von Pestbereitern, Salben, lateinischen Flöhen und Elektuarien verbrachten. Und er war sich ganz sicher, dass das alles nur ein Bruchteil der Kesselwagenladungen war, die im Kopf dieses Marc Vandoosler angehäuft waren. Kesselwagenladungen, die ihm anscheinen nicht dabei halfen, besser im Leben zurechtzukommen als andere.
Fred Vargas, Fliehe weit und schnell (2003)
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Ich habe nicht oft Angst. Damit warte ich, bis ich tot bin, das wird mir das Leben weniger vermiesen.
Fred Vargas, Fliehe weit und schnell (2003)
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"Und Sie? In welcher Richtung arbeiten Sie?" - "In Richtung Arbeitslosigkeit."
Fred Vargas, Fliehe weit und schnell (2003)
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Viele Leute glauben, man könne die Zukunft aus Spielkarten oder Kaffeesatz lesen, dort, anderswo, in der Straße gegenüber oder in dieser Brigade. Wo ist da der Unterschied? Unzählige andere Leute hängen sich eine Marienfigut übers Bett und sind überzeugt, dass diese kleine Statue, die von Menschenhand hergestellt und für 69 Francs erworben wurde, sie tatsächlich beschützen wird. Sie reden mit der Statue, sie erzählen ihr Geschichten. Wo ist der Unterschied? Die Grenze zwischen der Idee der Wirklichkeit und der Wirklichkeit, Oberleutnant, ist nur eine Sache des Standpunkts, der Person, der Bildung.
Fred Vargas, Fliehe weit und schnell (2003)
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Solange man etwas aus der Ferne betrachtet, scheint eigentlich immer alles in Ordnung. Sobald man sich nähert und sich die Zeit nimmt, auf die Details zu achten, entdeckt man, dass alle mehr oder weniger irre sind ...
Fred Vargas, Fliehe weit und schnell (2003)
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Ich möchte Gott nicht mitten in der Nacht auf der Straße begegnen.
Fred Vargas, Fliehe weit und schnell (2003)
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In Ermangelung natürlicher Schönheit setzte Danglard ganz auf den sekundären Trumpf der Eleganz.
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Das, was die Liebe mitbrachte, liebte er nicht. Denn die Liebe brachte Folgen mit sich, da es utopisch war, ausschließlich im Bett zu leben, und seien es nur zwei Tage. Eine ganze Spirale von Folgen, von ein paar luftigen Ideen in Gang gesetzt und von ein paar paar stabilen Mauern zum Stillstand gebracht, aus welchen die Liebe scheinbar niemals fliehen konnte. Nachdem sie wie ein Strohfeuer zwischen zwei Türen ausgebrochen war, endete ihr Lauf zwischen vier Wänden auf dem Boden eines Kamins.
Fred Vargas, Fliehe weit und schnell (2003)
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Man hat es nicht warm, wenn man weiß, dass die Mutter friert, so ist das Leben, genauso einfach und so kompliziert.
Fred Vargas, Fliehe weit und schnell (2003)
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Ich frage mich, ob Bullen und alle anderen Menschen, die der Brandung des Lebens ausgesetzt sind, nicht derselben Erosion unterliegen. Verschwinden der weichen Teile, Widerstand der hartnäckigen Teile, Desensibilisierung, Verhärtung. Im Grunde genommen ein wahrer Verfall.
Fred Vargas, Fliehe weit und schnell (2003)
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Und auch wenn Hervé Decambrais Tausende von Wörtern verschlungen hatte, fürchtete Joss nicht, dass er daran ersticken würde, denn der aristokratische Pinkel redete ziemlich viel. Er verschlang und spie den ganzen Tag Wörter, wie eine richtige Pumpe, mit komplizierten Wendungen, die man nicht immer verstand.
Fred Vargas, Fliehe weit und schnell (2003)
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Wenn es irgend etwas gibt, das auf der Welt immer geht, dann sind es Nachrichten, und wenn es einen Durst gibt, der nie gestillt wird, dann ist es die menschliche Neugier.
Fred Vargas, Fliehe weit und schnell (2003)
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Nein, um nichts in der Welt hätte Joss den Dingen vertraut, ebensowenig wie den Menschen oder dem Meer. Erstere rauben einem den Verstand, die zweiten die Seele und letzteres das Leben.
Fred Vargas, Fliehe weit und schnell (2003)
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Schon lange hatte Joss begriffen, dass den Dingen ein geheimes, bösartiges Leben innewohnte. Abegesehen vielleicht von bestimmten Deckaufbauten, die ihn noch nie angegriffen hatten, war die Welt der Dinge seit bretonischem Seemannsgedenken ganz offensichtlich von einer Kraft erfüllt, die auf nichts anders abzielte, als den Menschen zur Weißglut zu treiben. Jeder kleinste Fehler bei der Handhabung löste - indem er dem Ding eine wenn auch noch so unbedeutende plötzliche Freiheit bot - automatisch eine Kettenreaktion von Vorfällen aus, die sich von einer bloßen Unannehmlichkeit bis zur Tragödie steigern konnten.
Fred Vargas, Fliehe weit und schnell (2003)
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[D]ie Erforschung der Exzesse offenbart einem das Wesentliche, das gewöhnlich verborgen ist.
Fred Vargas, Die schöne Diva von Saint-Jacques (1999)
Die militärische Idiotie und die Weite des Meeres sind die einzigen beiden Dinge, die eine Vorstellung von der Unendlichkeit vermitteln können.
Fred Vargas, Die schöne Diva von Saint-Jacques (1999)
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[D]ie Leere nimmt mehr Raum ein als jede beliebige Fülle.
Fred Vargas, Die schöne Diva von Saint-Jacques (1999)
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[W]enn man in der Scheiße sitzt, neigt man dazu, auszurutschen.
Fred Vargas, Die schöne Diva von Saint-Jacques (1999)
Plattentektonik, genau so hieß das. Nun, bei ihm war es Gedankentektonik. Ewiges Hin- und Hergeschiebe und manchmal unvermeidlicherweise Gedränge. Mit den allbekannten Problemen. Wenn die Platten auseinanderdriften: Vulkaneruption. Wenn die Platten aneinanderstoßen: ebenfalls Vulkaneruption.
Fred Vargas, Die schöne Diva von Saint-Jacques (1999)
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Man hat doch anderes im Leben zu tun, als an seinen Enttäuschungen herumzukauen. Stellen Sie sich das mal vor! Wenn alle Verlassenen dieser Welt auf ihrer Sache herumkauen würden, um sich zu rächen, wäre die Erde ein richtiges Schlachtfeld. Eine Wüste ... Oder?
Fred Vargas, Die schöne Diva von Saint-Jacques (1999)
Aber es ist immer dasselbe: Bis man seine Gedanken erst mal aus dem Alltagstrott herausgerissen hat, aus dem eigenen Denken und dem Kalbsgeschnetzelten, hat man schon irgendwelchen Blödsinn geredet.
Fred Vargas, Die schöne Diva von Saint-Jacques (1999)
Natürlich hatte es auch Scherben gegeben. Das ist unvermeidlich. Altes muss beseitigt werden, um Neues zu schaffen.
Fred Vargas, Die schöne Diva von Saint-Jacques (1999)
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Die Idee des Neubeginns hatte ihn schon immer sehr viel stärker gereizt als die des Weitermachens.
Fred Vargas, Die schöne Diva von Saint-Jacques (1999)
Dass ein Typ von fünfunddreissig Jahren an einem Mittwoch um fünfzehn Uhr zwanzig zu Hause ist, ist der fassbare Beweis dafür, dass er in einer erstklassigen Scheiße sitzt.
Fred Vargas, Die schöne Diva von Saint-Jacques (1999)
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Und als nach zwei Jahren bleibt als einziger Reflex eines Mannes, der in der Scheiße sitzt, sich auf die Suche nach einem anderen Mann zu machen, der in der Scheiße sitzt.
Denn mit denen Kontakt zu pflegen, die es geschafft haben, wenn man selbst mit fünfunddreißig vollkommen gescheitert ist, das verbittert. Sicher, anfangs ist es noch unterhaltsam, es lässt einen träumen und macht Mut. Dann fängt es an zu nerven, und schließlich verbittert es.
Fred Vargas, Die schöne Diva von Saint-Jacques (1999)
Kämpfen ist nichts, was man kann. Kämpfen ist etwas, was man will.
Leonie Swann, Glennkill (2007)
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Im Hotel de la Vieille Lanterne wurde nach zehn kein Frühstück mehr serviert. Louis war diese Strafe gewohnt, da er zu jener verdächtigen Spezies gehörte, die nach der vorgeschriebenen Zeit aufstand, zwischen elf und zwölf Uhr mittags, der Stunde der Außenseiter, der Nachtschwärmer, der Geächteten, der Schuldingen, der Tagediebe, der Junggesellen, der Schlechtrasierten und der Unanständigen.
Fred Vargas, Der untröstliche Witwer von Montparnasse (1999)
Ich liebe die Frauen - einschließlich ihres Gesichts und mit ihrer Einwilligung. Die dagegen geilen sich an anonymen Körperteilen auf, für die sie zehn Francs zahlen. Das nehm ich ihnen übel. Die kotzen mich an.
Fred Vargas, Der untröstliche Witwer von Montparnasse (1999)
Es gibt keine wahre Freiheit ohne Risiko.
Fred Vargas, Der untröstliche Witwer von Montparnasse (1999)
Die Erde ist voll von schrecklich intelligenten Typen, die dabei richtige Dreckskerle sind.
Fred Vargas, Der untröstliche Witwer von Montparnasse (1999)
[N]ichts verbindet stärker als die Verständigung über die Dummheit eines Dritten.
Fred Vargas, Der untröstliche Witwer von Montparnasse (1999)
Nur Typen, die überhaupt nicht mehr wissen, was sie mit sich anfangen sollen, beschäftigen sich mangels Möglichkeit, die Welt zu verbessern, damit, ihren Kleiderschrank neu zu ordnen.
Fred Vargas, Der untröstliche Witwer von Montparnasse (1999)
Er durchschaute die Sache. Die Tatsache, dass seine Gedanken sich hartnäckig in häusliche Fragen verrannten, war ein bedenkliches Zeichen. Louis kannte dieses Zeichen sehr gut, es bedeutete Flucht. Flucht vor Projekten, ein Rückzug von Ideen, diskretes geistiges Elend. Weniger die Tatsache, dass er an den Berg von Schuhen dachte, bereitete ihm Sorgen. Jeder Mansch kann nebenbei an so etwas denken, ohne dass man daraus gleich eine große Geschichte macht. Nein, es war die Tasache, dass ihm diese Beschäftigung Spaß machte.
Fred Vargas, Der untröstliche Witwer von Montparnasse (1999)
Ich will nicht, dass man mir hallo, nun schön und gute Reise sagt. Ich verschließe den Zweifel in meinem Koffer, und wir fahren.
Fred Vargas, Das Orakel von Port-Nicolas (1996)
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Darin liegt vielleicht das Geheimnis, um gewählt zu werden. Um sich in alle Richtungen drehen zu können, ohne dass es allzusehr bemerkt wird, ist es doch das beste, rund zu sein, nicht wahr? Nun, Chevalier ist rund, glitschig, glasig wie ein Meeraal, in gewisser Weise ein Meisterwerk.
Fred Vargas, Das Orakel von Port-Nicolas (1996)
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Die Menschen verbrachten viel Zeit mit dem Versuch, sich gegenseitig den Rhein zu klauen, sie hatten ihn sogar in zwei Hälften geteilt. Wasser zu teilen, solchen Quatsch können sich nur Menschen ausdenken.
Fred Vargas, Das Orakel von Port-Nicolas (1996)
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Er versuchte, gemäßigt zu lieben, ohne zu übertreiben, die komprimierte, dichte Liebe zu vermeiden. Denn er gehörte zu jenen Typen, die sich nach einer dichten und gescheiterten Liebe zwei Jahre lang kaputtmachen, die sich in Reue verhärten, bevor sie sich entscheiden, neu anzufangen.
Fred Vargas, Das Orakel von Port-Nicolas (1996)
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Wenn man sein Leben auf den Straßen eines zu kleinen Landes verbringt, hat man die Begegnungen, die man verdient, sowohl die, die man herbeiführt, als auch die, die man ersehnt, mach dir keine Sorgen.
Fred Vargas, Das Orakel von Port-Nicolas (1996)
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Was macht man für einen Eindruck in der Welt, wenn man vor einer Kröte Schiss hat? Den eines Idioten. Marc hatte große Angst, Kröten anzufassen, o.k., aber er hatte auch große Angst, den Eindruck eines Idioten zu erwecken.
Fred Vargas, Das Orakel von Port-Nicolas (1996)
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Man muss sich schnell verteidigen können, wenn man ein schlechter Angreifer ist.
Fred Vargas, Das Orakel von Port-Nicolas (1996)
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Gott, so meinte Marthe, hatte auch Dreckskerlen einen gut Teil Intelligenz zugebilligt, weshalb man sich, was Gott betreffe, ernsthaft Fragen stellen könne.
Fred Vargas, Das Orakel von Port-Nicolas (1996)
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Für einen Augenblick schockierte es sie, das ganze dumme Ende. Aber dann kicherte sie wieder, nicht unglücklich oder verzweifelt, sondern weil es eben so und nicht anders war und immer so gewesen war, abgesehben von den hellsichtigen leuchtenden Tagen, als die Malereien wie Musik unter ihrem Pinsel wuchsen, und es war passend und richtig, diesen Weg zu gehen, der Dummheit ein Ende zu machen, indem man Stück für Stück zerfiel.
Keri Hulme, Unter dem Tagmond (1983)
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Man muss Katzen, Menschen, allen Wesen und Dingen, die einem näher kommen, einen Namen geben, wenn sie auch ihre wahren Namen in sich verborgen tragen.
Keri Hulme, Unter dem Tagmond (1983)
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Den richtigen Zeitpunkt zu finden ist alles, meine Freunde.
Keri Hulme, Unter dem Tagmond (1983)
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Kunst und Familie durch das Blut; Heim und Familie durch Liebe... etwas davon wiederzugewinnen, war die wilde Reise in das Herz der Sonne wert.
Keri Hulme, Unter dem Tagmond (1983)
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"Was haben Sie gegen das Krankenhaus und die Behandlung?" Die Ärztin ist neugierig, aber sachlich.
"Erstens, dass ich die Kontrolle über mich selbst und mein Schicksal aufgebe. Zweitens, die Medizin befindet sich in einem sonderbaren Stadium der Unwissenheit. Sie weiß sehr viel, genug, um zu wissen, dass sie nichts weiss, aber die Ärzte scheuen sich, diese Unwissenheit den Patienten einzugestehen. Und es gibt keine ganzheitliche Behandlung. Der Arzt berät sich nicht mit dem Priester, der sich nicht mit dem Diätetiker berät, der sich nicht mit dem Psychologen berät."
Keri Hulme, Unter dem Tagmond (1983)
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Die Ewigkeit ist eine lange Zeit (...) Alles ändert sich, selbst das, was unveränderlich zu sein glaubt. Alles, was wir tun können, ist, dass wir auf die kostbaren Dinge achten, die unser Erbe sind, und warten und hoffen.
Keri Hulme, Unter dem Tagmond (1983)
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"Fischen und jagen und nach meinem Garten sehen", endet er, "so habe ich mein Leben zugebracht. Es ist ein sehr leichtes Leben gewesen, denke ich. Keine Kriege oder großen Ereignisse. Ich habe nur zugesehen, wie die Dinge wuchsen, und ich habe Dinge gefangen, um zu essen. Keine Familiensorgen, nachdem die alte Frau gestorben war. Keine Geldsorgen, immer genug zu essen, genug zu rauchen, ein Dach über dem Kopf. Genug ist genug für einen Mann."
Keri Hulme, Unter dem Tagmond (1983)
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Niemand kann über seinen Wahnsinn lachen, wenn er wahnsinnig ist, oder?
Keri Hulme, Unter dem Tagmond (1983)
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Eine Familie kann der Fluch deines Lebens sein. Eine Familie kann auch der Sinn deines Lebens sein. Ich weiß nicht, ob meine Familie Fluch oder Sinn ist, aber sie ist jedenfalls fort und hat ein großes Loch in meinem Herzen zurückgelassen.
Keri Hulme, Unter dem Tagmond (1983)
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Sehr beunruhigend.
Da hat man jemanden säuberlich in einem Kästchen untergebracht, in das er zu passen scheint, und plötzlich windet er sich heraus und verdirbt einem alles.
Keri Hulme, Unter dem Tagmond (1983)
"Ich bin eben letzten Endes ein typischer Hori, als Fließband- und Fabrikarbeiter gemacht, aber nicht dafür, nach hohen Stellungen zu streben."
"Nach hohen Stellungen in wessen Welt? Und hoch ist, was du dafür hältst... ich kannte Landstreicher, die wussten, dass sie eine hohe Stellung in der Ordnung der Dinge einnehmen, und ich bin einem Minister begegnet, der einsah, dass er zuunterst im Misthaufen lag."
Keri Hulme, Unter dem Tagmond (1983)
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Wenn man weiß, wovor man sich fürchtet, hat man weniger Angst.
Keri Hulme, Unter dem Tagmond (1983)
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Dieses merkwürdige, unpersönliche Besitzgefühl, das Eltern gegenüber dem Körper ihrer kleinen Kinder zeigen - prüfe dies, untersuche das, sieh da mal nach und putze das, so als behandelten sie eine Verlängerung ihres eigenen Körpers und nicht einen anderen Menschen.
Keri Hulme, Unter dem Tagmond (1983)
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"Die Kindheitsjahre sind die schönsten Jahre deines Lebens..." Wer immer diesen Satz prägte, war ein perfektes Arschloch, ein Schmierer ersten Ranges. Das Leben wird besser, je älter man wird, natürlich nur, solange man nicht zu alt wird.
Keri Hulme, Unter dem Tagmond (1983)
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Ich traue niemandem, habe nie jemandem getraut. Nicht einmal als Kind, wenn jeder, wie man meint, unschuldig genug ist, der ganzen Welt zu trauen. Vielleicht bin ich mir meiner selbst zu früh bewusst geworden, des brüchigen Fundaments bewusst geworden, auf dem wir alle bauen müssen.
Keri Hulme, Unter dem Tagmond (1983)
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Nun, meine Seele, man braucht alle Arten von Menschen, um eine Welt zu machen...
Keri Hulme, Unter dem Tagmond (1983)
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Sehr an etwas zu hängen, heißt das Unglück einzuladen.
Keri Hulme, Unter dem Tagmond (1983)
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[Den Frauen] wurde Geduld gegeben, ihnen wurde Aufmerksamkeit gegeben, ihnen wurde Verständnis gegeben, ihnen wurde Einfühlungsvermögen gegeben. Doch in der ganzen Geschichte wurden diese Fähigkeiten, aus welchem Grund auch immer, als Schwächen verurteilt. Jemand, der Einfühlungsvermögen zeigt, ist ein Feigling. Jemand, der geduldig ist, ist nicht aggressiv genug. Jemand, der aufmerksam ist, war früher eine Hexe. Jemand, der verständnisvoll ist, ist schwach.
Sun Bear, Leben mit der Kraft (1987)
Die meisten Männer denken, sie wären oben. Sie laufen herum und versuchen mehr oder weniger, die Welt zu kontrollieren oder zu erklären. Die Frauen glauben aus der Gewohnheit unserer Kulturgeschichte heraus, dass die Männer wüssten, was los ist. Doch genau das Gegenteil ist richtig.
Sun Bear, Leben mit der Kraft (1987)
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