Tonke Dragt, Der wilde Wald (1965)
Hie und da muss man traurig sein, damit man die Freude um so mehr schätzen kann. Gerade so, wie es zwischen dem Sonnenschein regnen muss.
Tonke Dragt, Der Brief für den König (1962)
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Die Vision, die ich hatte, sprach von Menschen, die zusammen arbeiteten und die Dinge teilten, die auf dem Land lebten, ihre Nahrungsmittel selbst zogen, die ihre Häuser selbst bauten und zugleich andere Menschen das gleiche Verantwortungsbewusstsein für das Land lehrten, statt sich über die Dinge zu beschweren, die ihnen die Gesellschaft antut.
Sun Bear, Leben mit der Kraft (1987)
Sie aber wusste um die Unbarmherzigkeit jeder Lust und jeder irdischen Erfüllung, die stets mit dem Verzicht und den Leiden der anderen, der Unerfüllten, der Verstoßenenen und Verlassenen, gebüßt wird.
Carl Zuckmayer, Herr über Leben und Tod (1938)
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Ich saß in einem großen Wartesaal, der hieß Europa. Acht Tage später fährt der Zug. Das wusste ich. Aber wohin er fuhr und was aus mit werden sollte, das wusste kein Mensch. Und jetzt witzen wir wieder im Wartesaal, und wieder heisst er Europa! Und wieder wissen wir nicht, was geschehen wird. Wir leben wieder provisorisch, die Krise nimmt kein Ende!
Erich Kästner, Fabian - Die Geschichte eines Moralisten (1931)
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Wir haben Anweisung, der Regierung nicht in den Rücken zu fallen. Wenn wir dagegenschreiben, schaden wir uns, wenn wir schweigen nützen wir der Regierung.
Erich Kästner, Fabian - Die Geschichte eines Moralisten (1931)
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Wer Geld verdient und es nicht liebt, kann es gegen Macht eintauschen.
Erich Kästner, Fabian - Die Geschichte eines Moralisten (1931)
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Der Staat unterstützt den unrentablen Großbesitz. Der Staat unterstützt die Schwerindustrie. Sie liefert ihre Produkte zu Verlustpreisen ins Ausland, aber sie verkauft sie innerhalb unserer Grenzen über dem Niveau des Weltmarkts. Die Rohmaterialien sind zu teuer; der Fabrikant drückt die Löhne; der Staat beschleunigt den Schwund der Massenkaufkraft durch Steuern, die er den Besitzenden nicht aufzubürden wag; das Kapital flieht ohnedies milliardenweise über die Grenzen. Ist das nicht konsequent? Hat der Wahnsinn keine Methode?
Erich Kästner, Fabian - Die Geschichte eines Moralisten (1931)
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Das Geld ist platt und will auch platt geschmeichelt sein.
Britta, "Wer wird Millionär?" (2006)
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Schon oft habe ich mich gewundert, wie es einem Pferd zumute sein mag, wenn es sehr glücklich ist.
John Steinbeck, Das Tal des Himmels (1969)
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Es stimmt, die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.
Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski
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Es ist der Geist, der sich den Körper baut.
Erich Kästner, Fabian - Die Geschichte eines Moralisten (1931)
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Sie lebten sehr lange. ... Sie waren unglücklich, verbittert und unzufrieden, und doch klammerten sie sich mit erstaunlicher Verbissenheit an die letzten armseligen Reste ihres Lebens und starben erst nach langem Ringen mit dem Tod.
John Steinbeck, Das Tal des Himmels (1969)
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Wenn es eine Gärtnerei gäbe, wie ich sie mir erträume! Ich brächte dich, an Händen und Füßen gefesselt, hin und ließe dir ein Lebensziel einpflanzen.
Erich Kästner, Fabian - Die Geschichte eines Moralisten (1931)
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Selbst Rheumatismus war begehrenswert als Preis für die große Weisheit des hohen Alters.
John Steinbeck, Das Tal des Himmels (1969)
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Die Jugend war nur ein unbeholfenes täppisches Vorspiel zum vorzüglichen Alter. Die Jugend sollte an nichts anderes denken als an die Verehrung und Rücksichtnahme, die dem Alter gebürte. Abdereseits schuldete das Alter der Jugend nichts, nicht einmal etwas Höflichkeit.
John Steinbeck, Das Tal des Himmels (1969)
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Jede Frau, die einmal entbunden hat, kennt jene Ur-Angst, die kurz vor der Entbindung in glutheißen Wellen aufsteigt: das lebendige Wesen, das sich ihr nun entringen werde, könne irgendwie "nicht in Ordnung" sein, - kein richtiges zu Ende geformtes Menschenkind , - kein gelungenes Abbild des Schöpfers oder Vaters.
Carl Zuckmayer, Herr über Leben und Tod (1938)
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Der Blutkreislauf ist vergiftet. ... Und wir begnügen uns damit, auf jede Stelle der Erdoberfläche, aud der sich Entzündungen zeigen, ein Pflaster zu kleben. Kann man eine Blutvergiftung so heilen? Man kann es nicht. Der Patient geht eines Tages, über und über mit Pflastern bepflastert, kaputt!
Erich Kästner, Fabian - Die Geschichte eines Moralisten (1931)
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Es ist noch nicht lange her, als sie in Arizona eine Frau hängten und das Seil ihr den Kopf glatt vom Rumpf riss. Wenn so etwas passieren würde? ... Das könnte ich nie mehr vergessen. ... Und Sie haben selber gesagt, manchen Leuten wird es schlecht und manche werden ohnmächtig. Ich weiß, warum. Weil diese Leute sich vorstellen, sie würden selber mit dem Seil um den Hals am Galgen hängen. Sie empfinden genau das, was der Mann am Galgen empfindet. Ich habe es selber auch schon getan. Ich habe mir eingebildet, ich würde in vierundzwanzig Stunden gehängt. Das ist wie der stärkste Alpdruck der Welt.
John Steinbeck, Das Tal des Himmels (1969)
In Europa, in Westdeutschland zumal, wo die GIs als tolerante, mit allen Gütern der Erde gesegnete Besatzer auftragten, wurde die pro-amerikanische Gesamtstimmung durch ein Gefühl der Dankbarkeit gestärkt. Durch die bewaffnete US-Präsenz war man vor dem Vorrücken der Roten Armee und den Schrecken des Stalinismusbewahrt worden.
Peter Scholl-Latour, Zwischen den Fronten: Erlebte Weltgeschichte (2007)
Erst muss man das System vernünftig gestalten, dann werden sich die Menschen anpassen.
Erich Kästner, Fabian - Die Geschichte eines Moralisten (1931)
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Mir scheint, ein gutes Ding oder ein gütiges Ding muss sehr groß sein, um am Leben zu bleiben. Kleine gute Dinge werden immer von den bösen k l e i n e n Dingen zerstört. Selten ist etwas Großes giftig oder trügerisch. Aus diesem Grund ist im menschlichen Denken Größe ein Attribut von Güte und Kleinheit von Schlechtigkeit.
John Steinbeck, Das Tal des Himmels (1969)
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Ich kann vieles und will nichts. Wozu soll ich vorwärts kommen? Wofür und wogegen? Nehmen wir wirklich einmal an, ich sei der Träger einer Funktion. Wo ist das System, in dem ich funktionieren kann? Es ist nicht da, und nichts hat Sinn.
Erich Kästner, Fabian - Die Geschichte eines Moralisten (1931)
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In jenen Tagen war Junius verwirrt und ratlos. Er gab alles, was er hatte, die einzigen Schätze, die er besaß, aber dem Tode gegenüber waren sie machtlos. Er wusste von vorneherein, dass sie machtlos sein würden, und das war um so schrecklicher für ihn.
John Steinbeck, Das Tal des Himmels (1969)
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Die beiden Sätze, die zwischen ihnen gefallen waren, klafften wie ein Abgrund voll Verzweiflung: auf einmal waren sie, - gleich allen anderen, die sich lieben, - zwei Menschen mit ihrem ewigen Unterschied und ihren abgespaltenen kleinen Leben, - statt einer einzigen göttlich vollkommenen Einheit, - zwei Menschen, die sich erfühlt und erkannt hatten, wie nie zwei andere sonst, - und dennoch nichts und gar nichts voneinander wussten, so dass schon die leiseste Frage nach der Wirklichkeit ihres Daseins voll ungelöster und unlösbarer Rätsel wäre und ihren Trauim zerspellen und zu Tod bringen müsste? Gab es denn kein Verweilen auf dem Gipfel des Glücks?
Carl Zuckmayer, Herr über Leben und Tod (1938)
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Religion ist eine ethische Bindung, - und ein soziales Machtmittel. Sie ist ein Amalgam aus Vernunft und Mystik, dahinter sich geheimes Urwissen des Menschengeschlechtes verbirgt. Sie ist eine Maske der Weisheit, eine schützende vielleicht, - aber mit Erkenntnis, der Wissenschaft, mit Medizin hat sie nichts zu tun.
Carl Zuckmayer, Herr über Leben und Tod (1938)
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Warum trennen Sie immer, ... , wo es zu binden gilt? Alles ist Religion, - was unserem göttlichen Drange, was der Verantwortung unseres Herzens entspringt!
Carl Zuckmayer, Herr über Leben und Tod (1938)
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Die Gegenwartskrise ohne eine vorherige Erneuerung des Geistes ökonomisch lösen zu wollen, ist Quacksalberei!
Erich Kästner, Fabian - Die Geschichte eines Moralisten (1931)
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"Der Partner des Arztes ..., - dem er die Partie abzugewinnen hat, - ist das menschliche Leiden. ... Aber dazu gehört wohl eine besonbesondere Art der Liebe." - "Liebe zu den Menschen - oder zur Erkenntnis?" - "Wie will man das trennen?"... "Das muss man trennen!"
Carl Zuckmayer, Herr über Leben und Tod (1938)
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