Johann Sebastian Bach, Cantata BWV 168 "Tue Rechnung! Donnerwort"
Ich zähle täglich meine Sorgen / Dabei denk ich noch nicht einmal an morgen / Ich hab ja keine Angst, nur manchmal frag' ich mich: / Ist das noch Bohème oder schon die Unterschicht?
Britta, "Wer wird Millionär?" (2006)
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Verschenken kann man nur - aus Liebe. Sonst ist es wertlos.
Carl Zuckmayer, Herr über Leben und Tod (1938)
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Die Leute, die da Frieden suchen in äußeren Dingen, sei's an Stätten oder in Weisen, bei Leuten oder in Werken, in der Fremde oder in Armut oder in Erniedrigung - wie eindrucksvoll oder was es auch sei, das ist dennoch alles nichts und gibt keinen Frieden. Sie suchen völlig verkehrt, die so suchen. Je weiter weg sie in die Ferne schweifen, um so weniger finden sie, was sie suchen.
Meister Eckhart
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Nichts hindert die Seele so sehr an der Erkenntnis Gottes als Zeit und Raum.
Meister Eckhart
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Die Liebe beginnt da, wo das Denken aufhört.
Meister Eckhart
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Alles Leid und alle Freude kommt von der Liebe.
Meister Eckhart
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Wenn heute ein Mensch deine Sprache nicht kann, glaubst du automatisch, dass er ein bisschen blöd ist.
Wolf Haas, Der Knochenmann (1997)
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Weil sobald der Mensch mit seinem Leben abgeschlossen hat, wird er ja oft viel weiser und lockerer als in all den Jahren, wo er sich krampfhaft an sein bisschen Leben geklammert hat. Und aus dieser Situation heraus sind dem Brenner jetzt Zusammenhänge aufgefallen, die er aus der Verkrampfung heraus bestimmt nicht so schön zusammengebracht hätte.
Wolf Haas, Der Knochenmann (1997)
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Weil da heißt es immer, wenn man dem Tod in die Augen schaut, dann zieht schnell noch einmal dein ganzes Leben in einer Sekunde an dir vorber: Kindergarten, Schule, Führerschein, langsame Verblödung, alles in ein bis zwei Sekunden wie in einem Film.
Wolf Haas, Der Knochenmann (1997)
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Möchte man meinen, der eine Geschlagene hat mit dem anderen Mitleid. Aber natürlich, es ist genau umgekehrt. Im Grunde genommen genau das gleiche wie bei den Hunden. Braucht ein Pudel nur einen kleineren Pinscher sehen, schon kriegt er den Blutrausch. Da ist ein Rottweiler die Humanität in Person dagegen.
Wolf Haas, Der Knochenmann (1997)
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Zuerst ist der Mensch erbarmungslos, baut alles in die Natur hinein, was ihm einfällt, aber die Natur auch nicht vornehm, wenn der Mensch kurz nicht hinschaut, ist schon alles wieder zugewachsen. Da sind wirklich einmal zwei Brutale zusammengekommen, und tut mir keiner leid.
Wolf Haas, Der Knochenmann (1997)
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Weil das ist ja der Vorteil beim Brüten gegenüber dem Denken. Dass du über alles gleichzeitig nachbrüten kannst.
Wolf Haas, Der Knochenmann (1997)
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Weil wenn der Mensch etwas nicht wissen will, dann hofft er zuerst einmal, es ist nur ein Traum.
Wolf Haas, Der Knochenmann (1997)
Leider, wenn zwei alte Deppen sich unterhalten, dann läuft es oft so, dass sich am Schluss keiner mehr auskennt.
Wolf Haas, Der Knochenmann (1997)
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Es ist ein eisernes Gesetz. Die Leute, die behaupten, dass sie dir was erzählen wollen, wollen dich in Wahrheit ausfragen. Und die anderen, die so tun, als hätten sie nur ganz eine kleine Frage, wollen dir immer weiß Gott was erzählen.
Wolf Haas, Der Knochenmann (1997)
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Der Brenner hat jetzt nicht nachgefragt. Weil seine Erfahrung ist gewesen, du erfährst viel mehr von den Leuten, wenn du nicht nachfragst. Sobald du nachfragst, werden sie vorsichtig. Aber wenn du geduldig wartest und nicht zu interessiert bist, erzählen sie dir alles. Schon mit Gefühl, schon Zuwendung, schon Interesse, schon hier und da ein Stichwort, aber nie nachfragen. Das ist eine goldene Regel. die kannst du dir merken.
Wolf Haas, Der Knochenmann (1997)
Und wenn du heute als Detektiv wen aushorchen willst, dann ist Regel Nummer eins: Du darfst ihm nie das Gefühl geben, dass du ihn verarschst. Du musst in vielleicht verarschen, aber du darfst ihm nicht das Gefühl geben. Das ist ja die Kunst.
Wolf Haas, Der Knochenmann (1997)
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Wenn du heute eine Fußballmannschaft hernimmst, ist es oft eine schwierige Frage, wer der Wichtigste ist. Der eine wird sagen: der Trainer, der andere wird sagen: der Torschützenkönig. Dann darfst du den Regisseur nicht vergessen, und heute neue Theorie: das Kollektiv ist alles, und Star nur schädlich.
Wolf Haas, Der Knochenmann (1997)
Der Jacky hat gut ausgesehen, wie diese italienischen Liebhaber, von denen die Frauen träumen - und hinterher sind sie charakterlich enttäuscht, aber bitte, mir kann es ja egal sein.
Wolf Haas, Der Knochenmann (1997)
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Bei jeder Fußball-WM denkst du dir, schon wieder vier Jahre vorbei, das Leben ist nur ein Huscher, du kaufst dir ein Radio, dann einen Fernseher, dann einen Video. Und dann bestellst du dir ein Faxgerät, und der Faxmonteur läutet bei dir an der Tür, und du machst auf, und es ist nicht der Faxmonteur, sondern der Knochenmann holt dich ab.
Wolf Haas, Der Knochenmann (1997)
Aber von denen, die noch in Klöch gewohnt haben, sind jetzt dast alle dagewesen. Sogar viele Kinder, weil heute dürfen ja die Kinder auch schon alles anschauen im Fernsehen. Dann darfst du dich nicht wundern, wenn sie dir schon in der Krabbelstube den Schädel wegschießen.
Wolf Haas, Der Knochenmann (1997)
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Weil so ist es nun einmal mit den gutmütigen Menschen: Wenn sie einen Zorn haben, ist nichts mehr zu machen.
Wolf Haas, Der Knochenmann (1997)
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Aber je tiefer du schläfst, umso schwerer wachst du auf, das ist wieder die andere Seite von der Geschichte.
Wolf Haas, Der Knochenmann (1997)
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Und ich muss ganz ehrlich sagen, heute haben die Menschen oft ein unglaubliches Getue mit dem Schlafen, das beste Bett muss es sein, alles mit dem Bio, und absolute Ruhe natürlich, und das Zimmer ausgependelt, weil die Wasseradern sollten am besten sofort einen Bogen machen, nur weil die Herrschaften ihren Arsch irgendwo hinlegen.
Wolf Haas, Der Knochenmann (1997)
Weil wenn die Kleinen eine Chance wittern, dann kennen sie nichts. Das gilt nicht nur für den Fußball. Das gilt auch oft einmal für ein kleines Land. Dass es gern einmal den Blutrausch kriegt, wenn die Gelegenheit günstig ist. Aber ich meine jetzt nicht speziell die Österreicher, mehr so eine generelle Überlegung.
Wolf Haas, Der Knochenmann (1997)
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Oder vielleicht [ist es einfach] von den grünen Hügeln [gekommen], weil das sagt man ja, dass das Grün die Nerven beruhigen soll. Vielleicht sind in den Ländern, wo die Polizei grüne Uniformen hat, die Polizisten auch weniger aggressiv als dort, wo sie andere Uniformen haben. Und die Leute friedlicher, weil sie grüne Polizisten haben. Oder es da weniger Polizeibeleidigung gibt...
Wolf Haas, Der Knochenmann (1997)
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Aber wenn du heute wo abhauen willst, musst du es gleich tun. Sofort auf der Stelle. Weil die Gewohnheit ist ein Hund, und am nächsten Tag kommt dir was dazwischen, und am übernächsten hast du dich schon ein bißchen daran gewöhnt.
Wolf Haas, Der Knochenmann (1997)
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